Informationen zur deutschen Postautomation im Bereich Freimachung,
Briefannahme, Schalterbetrieb und Briefbearbeitung
Kurzprofil - Versandstellen für Postwertzeichen
22.08.2020
27. Fortsetzung Weiden
WEIDEN
Die Versandstelle Weiden wurde auf dieser Homepage schon mehrfach erwähnt und im Zusammenhang mit der Vorstellung der „grünen ATM“ auch auf der Menüleiste mit einem eigenen Abrufpunkt im Untermenü eingereiht.
Dennoch soll im Thema Kurzprofil Versandstellen die allgemeine Konzeption und Entwicklung der Automatenmarke und die anfängliche und alleinige Produktion in Weiden noch einmal kurz betrachtet werden. Die Versandstellen in Berlin und Frankfurt waren den Hauptpostämtern örtlich angegliedert und baulich sicherlich dem wachsenden Kundenstamm kaum noch vernünftig gewachsen und die Integration der neuen ATM auch in den Versandstellenbetrieb war anspruchsvoll und logistisch recht aufwendig zu realisieren.
In enger Zusammenarbeit mit dem Posttechnischen Zentralamt in Darmstadt war Ende der 1970er Jahre die Innovation der Automatenmarke fachlich überzeugend geplant worden und allein 17 großformatige Klüssendorf – Automaten wurden für die Einführungsphase der ATM in einer Versandstelle für erforderlich gehalten, um die Sammlerwünsche zu produzieren.
Auf einer Postmuseumskarte linsseitig ein mächtiger Briefmarkenautomat der Reichspost aus dem Jahr 1930 mit der Abgabe von zwei 5Pfg. Briefmarken und daneben der ATM – Automat 631 der Fa. Klüssendorf 60 Jahre später und ein mikroprozessorgesteuerter Münzwertzeichendrucker mit recht ansehnlich abrufbarem Spektrum an Wertzeichen
Zur Erfüllung aller Sammlerwünsche bestand also das Problem dennoch die mannshohen Automaten in genügender Zahl aufzustellen. Ihre relative träge Druckabfolge und die damit personalintensive Bedienung zu der im Jahr 1990 eingeführten Automatenmarke waren zu berücksichtigen. Allein die Logistik der altbekannten Versandstellen war hier mit dem Aufbau und der Bedienung von 17 für notwendig erachteten Automaten zur ATM – Vorproduktion für die Philatelisten überfordert und die Deutsche Post wagte den Schritt eines neuen Standortes und dies anfangs dann auch zunächst dort nur für den Versand der Automatenmarke. Die OPD Regensburg sah sich schon als Standort, druckte entsprechend schon die Briefköpfe, als dann aber auf Bundes – Landes - und Lokalebene politisch die Herren Wehner, Stiegler und Zebisch agierten und der Bundespostminister Gscheidle etwas überraschend der Stadt Weiden in der Oberpfalz und im Zonenrandgebiet den Vorzug gab und am 23.9.1980 wurde die Eröffnung vollzogen.
35 Jahre später feierte die Versandstelle dieses Jubiläum und legte einen Sonderbriefumschlag in einer Auflage von 1000 Stück auf mit entsprechendem Sonderstempel
Während die unteren beiden Illustrationen des obigen Sonderumschlags mit der Paketstraße und modernen Versandhallen gut zugeordnet werden können, bedürfen wohl die oberen beiden Bilder doch einer kleinen Erläuterung. Abgebildet ist nämlich das Postamt Weiden in der Nähe des Bahnhofes und dazu eine ältere Ansichtskarte aus dem Verlag Gebr. Metz, Tübingen.
Hier war im Seitentrakt ein Stockwerk im Jahr 1980 geräumt worden zur Einrichtung der Versandstelle zunächst als Produktionsort der neu etablierten Automatenmarke. Auch für das rechte obere Bild kann der erklärende Bezug hergestellt werden.
Die Mitarbeiterin aktivierte den Automaten im Schlüsselbetrieb, Münzeinwurf war nicht erforderlich und das Ausgabefach war mit einer Auswurfschale erweitert zur Begutachtung anscheinend jeder einzelnen Marke! Die Wertstufen konnten einzeln angewählt werden, es gab aber auch eine vorprogrammierte Satzversion erkennbar am roten Aufkleber und ebenso Tasten für Mehrfachdruck.
Nachfolgend dazu auch eine Originalaufnahme ca. Dezember 1979 aus der Versandstelle Weiden (Quelle P. Bartmann. Der bekannte Philatelist Peter Bartmann war damals als „Postler“ hier in der Einführungsphase der ATM zur Personalunterstützung eingesetzt).
Die Versandstelle hatte großformatige Versandtüten (23x16cm) aufgelegt und auch eine Einschreibdokumentation war möglich.
Wenn die Wahl der neuen Versandstelle auch nicht auf Regensburg fiel, so legte der Oberpostdirektor Regensburg zumindest einen 4seitigen Flyer auf, dessen 3 bedruckte Seiten nachfolgend abgebildet sind. Teils waren damit komplette ATM – Sätze bestückt und wurden zur damaligen Zeit mit hohen Preisen gehandelt.
Sicherlich ist im Nachhinein der damalige Sammlerservice erstaunlich und zu loben gemessen an der Entwicklung im Sharholder - Value - Verhalten einer Aktiengesellschaft als Anhängsel eines Finanzministeriums und unfreundlichem Sammlerservice im Rahmen der später anscheinend überstürzt geplanten Wertzeichenautomaten und produzierten ATM 10. In diesem Fall sah sich dann die Versandstelle nicht in der Lage zumindest im Nachhinein die Philatelisten zu bedienen.
Die damals produzierten ATM in der Versandstelle Weiden wurden in Tüten verpackt und mit Klebestreifen verschlossen, die mit dem Produktionstag abgestempelt wurden und die Kennziffer konnte dem entsprechenden Bedienungsmitarbeiter des Automaten zugeordnet werden.
Ferner wurde der Inhalt dokumentiert. Es gab vorgedruckte „Satztüten“ (DM 17,40) aber auch Einzelwertangaben mit Stückzahl der Wertstufe in Gummistempelausführung. Die oben abgebildeten Versandstüten stammen aus der Vorproduktion im Oktober 1980 und wurden gegen Ende Dezember 1980 ausgeliefert, damit die Sammler ihre ATM – Dokumentation nach eigenem Geschmack gestalten konnten.
So konnten natürlich „als philatelistische Spielerei Vorersttage“ nicht ausbleiben – hier am Beispiel Unna und mit dem Datum 30.12.1980
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01.09.2020
28. Fortsetzung Weiden
Die folgende Banderole der Bundesdruckerei bestätigt schon die Produktion der ATM – Leerfeldmarkenrolle aus dem August 1980.
Trotz sorgfältiger Planung und Prüfung der Automaten gab es später für die Sammler immer wieder einmal Überraschungen mit Fehldrucken an den Münzwertzeichendruckern. Diesbezüglich waren die Philatelisten auch die „härtesten Prüfer“ in den folgenden Jahren. Aber auch in der Versandstelle Weiden tauchten in der Vorproduktion schon Fehler auf, die eigentlich der Vernichtung zugeführt werden sollten. Aber nach 40 Jahren und der Verjährung des „Fehlverhaltens“ können diesbezügliche „Beweisstücke“ einmal vorgestellt werden.
Leerfelder und Doppeldruck mit Ersttagsstempel Weiden
Der 2.1.1981 war zwar offizieller erster Gültigkeitstag der ATM, aber die bundesweite Aufstellung der MWZD erfolgte erst im weiteren Januar an verschieden Tagen und eigentlich wurde nur in Weiden an diesem 2. Januar spitzfindig betrachtet produziert. Viele Sammler haben dann mit dem Datum 2.1.1981 schon die zukünftigen Standorte dokumentiert. Insofern haben ATM – Belege mit diesem Datum und Postaufgabe in Weiden zumindest eine kleine und dokumentarische Sonderstellung. Dazu einmal folgender Beleg als portogerechter Wertbrief in der 2. Gewichtsklasse 2.1.1981 und Poststempel Weiden.
„Angehende ATM - Spezialisten“ haben aber auf die Inbetriebnahmedaten der Münzwertzeichendrucker geachtet und gewartet und diese gerätespezifisch dokumentiert. In diesem Zusammenhang verweise ich noch einmal auf die ausführliche Vorstellung „grüne ATM“ unter eigenem und erstem Menüpunkt der Homepage.
Für die Versandstelle Weiden waren im Jahr 1979 in der Postverwaltung Bonn zunächst einmal nur 12 Planstellen als Personalbestand vorgesehen, die allerdings zur Bewältigung der Einführung der Automatenmarke anfangs vorübergehend mit weiteren Postbeamten verstärkt wurden.
Mit Freude und Stolz registrierte die Oberpostdirektion und die neu gegründete Versandstelle Weiden die Kundenakzeptanz und begrüßte am 16.7.1981 den 25.000 Dauerkunden
Der Erfolg hielt weiterhin an und am 12.3.1982 war der 50.000 Dauerkunde zu registrieren
Die Verdoppelung der Dauerkunden dann bis April 1985 belegt den Stellenwert der Philatelie
Folgender Beleg dokumentiert den Sondereinsatz eines Schalterwertzeichendruckers durch die Versandstelle Weiden mit Datum vom 15.5. 1985 auf in Nürnberg "150 Jahre deutsche Eisenbahn" mit Sonderstempel der Versandstelle, ATM jedoch Type II
2 Monate später findet sich erneut die Versandstelle Weiden explizit in einem Sonderstempel zur 30. Pfadfinder - Weltkonferenz in München mit Datum vom 16.7. 1985
Die Zeit um das Jahr 1990 brachte dann den Mauerfall in Berlin und freie Wahlen führen zur glücklichen Wiedervereinigung Deutschlands
Ein vereintes Deutschland mit Wegfall der Briefmarkenausgaben der DDR und Berlins machten einmal auch die Versandstelle in Berlin - Ost für Postwertzeichen obsolet und die verbliebene Versandstelle in Berlin West vertrieb nur noch die Ausgaben der Bundesrepublik zusammen mit Frankfurt. Bis zur Einführung einheitlicher Postleitzahlen in Deutschland firmierten die Versandstellen im Absender mit der Ausnahmesituation des vorangestellten Buchstaben W vor alter PLZ und Stadtangabe
Die etablierten Versandstellen in Berlin West und Frankfurt gaben schließlich fortlaufend Aufgaben an den modernen angelegten Standort in Weiden ab und in Weiden feiert man selbstbewusst das 10jährige Jubiläum der Versandstelle mit einem Werbekarton und Sonderstempel im Sammler – Service
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11.09.2020
29. Fortsetzung Weiden
Es gab auch eine kleine Festschrift der Versandstelle für Postwertzeichen Weiden
innenseitig Stempel der Eröffnung aus dem Jahr 1980
Sonderstempel 10 Jahre Versandstelle für Postwertzeichen Weiden
Aus der oben angeführten Festschrift noch Impressionen aus dem Versandstellenbetrieb noch im Altbau Postamt Weiden
Im Jahr 1995 feierte dann die Versandstelle ihr 15jähriges Jubiläum.
aus der 4seitigen Werbekarte folgend die zweite und dritte Seite
nachfolgend 3. Seite aus der Werbekarte
Auch ein Einschreibbeleg zum 15jährigen Jubiläum der Versandstelle Weiden mit Nagler – ATM soll noch vorgestellt werden.
Im Jahr 1997 kündigte die Versandstelle Frankfurt in einem Flyer (limitiert nur Dauerbezieher) einen neuen Tagesstempel der Niederlassung Philatelie an
Neben der innenseitigen Werbung des Philateliestempels mit der Blockausgabe „documenta“ Kassel wurde rückseitig die neue Stempelform POSTPHILATELIE begrüßt
Nach meinem Kenntnisstand erfolgte in Weiden aber erst im November 2004 die Stempelumrüstung mit folgender Inschrift im Doppelkreisring
Dieser Stempel taucht auch in unterschiedlicher Größe in der Versandstelle auf mit einer Radiusdifferenz von 1 ½ Millimetern Ich habe einmal versucht den rechten oberen und größeren Stempel in den Vergleich mit dem linken oberen und rechten unteren und jeweils kleineren Stempel zu setzen.
Anläßlich der Eröffnung der neuen Stadtpostfiliale in Weiden im „open service System“ gab es einen weiteren Sonderstempel und einen 4seitigen Werbeflyer. Dazu Vor- und Rückseite nachfolgend abgebildet. Rückseitig einmal das altehrwürdige Postamt Weiden 1 mit der noch etablierten Versandstelle und die Sonder- und Werbestempel seit 1990 vereint abgebildet
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20.09.2020
30. Fortsetzung Weiden
Im Jahr 2000 fasste der Vorstand der Deutschen Post den Entschluss Weiden als einzigen Standort auszubauen und dazu auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände ein großzügiges Versandzentrum zu errichten. Das Konzept lehnte sich an die Briefzentren auch in der Logistik an, was in der Umstellung zum Euro auch ganz nützlich war und es wurde zügig gebaut. Schon im Dezember 2001 kam das Schreiben zum neuen Versandzentrum in Weiden im illustrierten Sonderumschlag und passendem Sonderstempel bei den Sammlern an.
und das zugehörige Anschreiben
Mit diesem Schreiben wurde dann auch die offizielle und geplante Schließung der Versandstellen in Berlin und Frankfurt zu Gunsten des Standortes Weiden angekündigt und bis zum Jahr 2004 logistisch abgeschlossen. Aber die Feier zur Eröffnung des neuen Versandzentrums fand dann doch erst am 7. Juni 2002 statt und auch dazu gab es einen passenden Werbestempel der Versandstelle Weiden
Philateliedirektor Christian Faißt begrüßte mit dem Postvorstand Dr. H.P. Petram zahlreich geladene Gäste aus Philatelieverbänden und Stadtverwaltung Weiden. Ausgelegt war das neue Versandzentrum auf die Bedienung von einer Million Kunden und zu diesem Zeitpunkt wurde erstaunlich mitgeteilt, täglich etwa 200.000 Artikel in 28.000 Briefsendungen und 4.000 Paketen zum Versand zu bringen. Zur Steigerung und Verbesserung der Marketingstrategie wurde zusätzlich das erfahrene Philateliehaus Richard Borek, Braunschweig mittels Kooperationsvertrag ins Boot der Versandstelle geholt. Im Jahr 2004 war der endgültige Umzug auch der verbliebenen Kundenbetreuung aus Frankfurt zentral im Customer Service Center Weiden mit 150 Kundenberatern abgeschlossen. Auch dazu gab es ein Anschreiben an die Sammler im spez. Briefumschlag mit passendem Sonderstempel.
und dazu das Anschreiben
Im Jahr 2006 erhält die Versandstelle in Weiden übrigens nach europaweiter Ausschreibung den Zuschlag als Bezugsquelle für deutsche Silbermünzen und dieser Vertrag wurde übrigens im September 2018 langfristig verlängert und sichert damit zusätzlich wichtige Arbeitsplätze.
Den Aktionstag zum 25jährigen Jubiläum der Philatelie in Weiden feierte die Versandstelle nicht nur mit einem Sonderstempeleinsatz am 23.9.2005, sondern legte auch eine Sonderkarte dazu auf in einer Auflage von 2500 Exemplaren.
Bereits vorgestellt wurde die Ankündigung im Jahr 1997 der Versandstelle Frankfurt mittels Flyer (limitiert nur Dauerbezieher) zu einem neuen Tagesstempel der Niederlassung Philatelie, der meiner Meinung nach erst im Jahr 2004 in Weiden eingeführt wurde. Im Jahr 2007 lässt sich jedoch in Weiden eine Sonderform entdecken, über die Einsatzmodalitäten kann ich zur Zeit noch keine Aussage treffen, den Stempel aber schon einmal chronologisch einfügen
Der Philatelistentag im Oktober 2008 fand dann in Weiden statt und die Versandstelle war natürlich mit einem Tag der offenen Tür in die Veranstaltung integriert und es gab auch eine entsprechend zugehörige Erlebnis: Briefmarken – Karte in einer Auflage von 1200 Stück und 4seitig ausgeführt. Die 3 wesentlichen Seiten dazu sind nachfolgend abgebildet.
Für Philatelieleiter Stefan Friedl ist Weiden „heimliche Hauptstadt der deutschen Philatelie“
Nachfolgend die 3. Seite der Briefmarken – Karte Weiden mit dem zugehörigen Sonderstempel auf einer motivneutralen Automatenmarke und Szenen aus der Versandstelle Weiden
Verbunden mit dem Tag der Briefmarke gab es zudem in Weiden die Erstpräsentation der Marke durch den Finanz-Staatssekretär Franz Diller.
Nachfolgend mit Ersttagsstempel Bonn und Schwarzdruck der Briefmarke
Es gab nicht nur die bereits erwähnte Briefmarken – Karte in einer Auflage von 1200 Stück und 4seitig ausgeführt und Sonderbriefumschläge sondern auch einen Flyer und Auslieferung in einer illustrierten Ganzsache mit ATM – Eindruck zu 145 abgestempelt mit einem besonderen Stempel der dortigen Sonderstempelstelle. Inhalt war besagter Flyer und zusätzlich ein Werbeblatt der Stadt Weiden mit einer CD. Dazu eine Vorstellung im Ensemble
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29.09.2020
31. Fortsetzung Weiden
In der zugehörigen Festschrift zum 109. Deutschen Philatelistentag stellte sich das Versandzentrum Weiden auch mit einigen Bildern vor
Schon zuvor wurde der Sonderstempel Weiden der Deutschen Post PHILATELIE aus dem Jahr 2007 vorgestellt im Kreisformat
Im Jahr 2009 kann dieser Stempel nun aber im Ovalformat erneut bei der Versandstelle für Postwertzeichen in Weiden entdeckt werden zur Wahl der schönsten Briefmarke
und im Detail
In diese Zeit fällt auch eine Meldung der örtlichen Presse, dass das Briefmarkensammeln „etwas aus der Mode“ gekommen ist und erstmals ein Stellenabbau zur Planung ansteht. Zeitverträge stehen zur Disposition und unbefristete Arbeitsverträge sind vorbei bei der Versandstelle für Postwertzeichen. Der Münzhandel kompensiert die Lücke nicht und Neuausrichtungen im Marketing stehen an. Sicherlich ist im Zeitalter des Smartphone die Jugend schwierig an die Philatelie heranzuführen, darüber klagen aber auch weitere Vereinsstrukturen z.B. Tennisvereine und musikalische Chorgruppen. Aber auch ältere Sammler schließen Sammelgebiete ab oder reduzieren ihren Dauerbezug.
Niemand kann eine Zukunftsprognose zur Philatelie abgeben und die gesellschaftlichen Veränderungen durch die aktuelle CORONA – Krise sind noch gänzlich unbestimmt.
Es gilt noch einen Blick auf weitere Versendungsformen zur Versandstelle hinzuweisen und vorzustellen. Schon einmal wurden ATM – Versandtüten vorgestellt im Rahmen der frühen Produktionsphase der Automatenmarken mit Kennzeichnung Gumminebenstempel . Die folgenden Beispiele aus den Jahren 1982 und 1983 belegen dann vorgedruckte Tüten für Satzware ATM – Ausgabe 1.7.1982 über DM 10,70.
Es werden weiterhin ungeöffnete Versandtüten angeboten, die kleine Wundertüten sind. Es besteht immer die Möglichkeit der Entdeckung von Druckzufälligkeiten!
Nachfolgend einmal Briefumschlagvarianten der Versandstelle Weiden
Aus dem Jahr 1984 einmal eine Anforderungskarte für vorrätige Postwertzeichen
Nicht zu vergessen ist an dieser Stelle auch die e – Postvariante und hier noch am Beispiel aller gleichzeitig tätigen Versandstellen im Jahr 1996 Berlin, Frankfurt und Weiden
Folgend computergedruckte Adressträger mit eingedrucktem R – Zettel bzw. Nachnahmedreieck der Versandstelle Weiden
Zum Sommerfest der Philatelie in Weiden am 23.6.2012 gestaltete die Niederlassung PRIVATKUNDEN/FILIALEN (NL PK/F) einen Stempel mit Post-Eigenwerbung und dazu folgender Abschlag der Sonderstempelstelle
Zum Advent führte die Deutsche Post AG in ihrer Niederlassung Multikanalvertrieb Weiden häufiger einen Stempel in Post-Eigenwerbung. Die Sonderstempelstelle hatte dazu einen Metallstempel mit veränderbaren Datum, aber auch Gummiplattenstempel zum ersten und letzten Einsatztag. Belegbeispiele kenne ich aus den Jahren 2011,2014 und 2020. Weitere Einsatzdaten würden mich aus dem Kreis der Homepagebesucher dazu interessieren.
Zum Tag der Toleranz am 28.7.2021 gestaltete das Service- und Versandzentrum in Weiden folgenden Stempel mit Bezug über die Sonderstempelstelle. Dazu der nachfolgende Abschlag, der übrigens in meiner Sammlung im Original fehlt. Vielleicht kommt dazu ein freundliches Angebot, über das ich mich freuen würde.
Zum 20jährigen Jubiläum des Service- und Versandzentrums in Weiden wurde dann eine 4seitige Werbeschrift aufgelegt zum Ende des Jahres 2021. Die neue Freimarkenserie mit 4 Werten wurde dabei angefügt und der alte Sonderumschlag zur Eröffnung des neuen Versandzentrums mit Sonderstempelabschlag vom 15.12.2001.
Kurzprofil - Versandstellen für Postwertzeichen
09.10.2020
32. Fortsetzung Weiden
Folgend beispielhaft aus aktueller Zeit zwei Werbebriefumschläge der Versandstelle Weiden einmal im Dialogpost – Verfahren und die Standardvariante mit dem Postphilateliestempel und eingedrucktem Postwertzeichen Wertstufe 155 Cent „Grünes Band Deutschland“
Der untere Brief führt nun gegebenenfalls zu einem eigenen speziellen Sammelgebiet.
Diese Werbesendungen haben einen enormen zahlenmäßigen Umfang angenommen und sind einmal mit aufgeklebten Briefmarken aufgelegt und häufig auch mit eingedruckten Wertzeichen im Sinne von „ Privatganzsachen der Deutschen Post AG“. Eine Katalogisierung ist mir bis dato unbekannt. Der Philatelist Herbert Kroog hat meines Wissens nach auf dem Philatelistentag in Weiden im Jahr 2009 im Exponat Nr. 18 erstmals eine erste Abhandlung vorgestellt und eine Systematik versucht.
Eine chronologische Vorstellung wäre wünschenswert. Hier wäre aber schon ein Arbeitskreis erforderlich, um erfolgreich zu sein. Ich möchte dazu einfach einige schöne Umschläge vorstellen und das Interesse auf diese Belegserie lenken. Die Umschläge variieren allein schon in 6 verschieden Formaten nach DIN B und C aber auch in Sonderformen z.B. quadratisch. Nachfolgend in ansteigender Größe einige Belegbeispiele
Faltkarte im Format 10 x 20,5 cm
Das eingedruckte Sonderwertzeichen wiederholt sich werbewirksam in der Kartenillustration
Briefumschlag (teils als Fensterbrief) im Format 11,5 x 22,7 cm
Sowohl Blumenfreimarke als auch Sonderpostwertzeichen eingedruckt und kombiniert
Briefumschlag 15 x 20,8 cm
Aufgeklebte Sondermarke zur Fußball Weltmeisterschaft 2006
Briefumschlag 16,2 x 22,9 (DIN C 5)
Aus der Wohlfahrtsserie im Jahr 2006 der Henschel Wegmann Zug eingedruckt
Briefumschlag 22,5 x 23 cm
Sonderpostwertzeichen 50 Jahre Bundessozialgericht 2005 aufgeklebt
Briefumschlag 23 x 32 cm
Im vorstehenden großformatigem Belegbeispiel sind alle 3 Postwertzeichen (50 Jahre Saarland, Greifswald aus der Leuchtturmserie und 1000 Jahre Führt) auf dem Umschlag eingedruckt.
Sicherlich finden sich aus dem „Kurzprofil Versandstellen“ weitere interessante Beispiele. Überrascht war ich selbst von der Zahl der verschiedenen Versandstellen und der Vielfalt der dokumentarischen Belege.
Namensgebungen der Versandstellen waren und sind in Deutschland wie folgt zu registrieren:
Kolonial-Wertzeichenstelle
Markenverkaufsstelle
Markenvertriebsstelle
Postwertzeichen - Verkaufsstelle
Sammlermarkenstelle
Versandstelle für Postwertzeichen
Versand von Postwertzeichen
Versandstelle für Sammlermarken
Versandstelle von Sammlermarken
Wertzeichenversandstelle
Wertzeichenstelle
Wertzeichenverkaufsstelle
Vorgestellt wurden
Allenstein
Berlin - Kolonialwertzeichenstelle, Postrechnungsamt, Reichspostzentralamt,
Olympia – Postbüro, Berlin Ost, Berlin West
Bonn
Braunschweig
Dahme
Ebingen
Frankfurt
Freiburg
Gütersloh
Halle
Koblenz
Krakau
Leipzig
München
Prag
Saarbrücken
Schwerin
Stuttgart
Tübingen
Weiden
Diese Vielfalt ist wohl der teils schicksalhaften Historie Deutschlands geschuldet. Damit möchte ich die Versandstellen mit dem Standort Weiden zunächst einmal abschließen.
Ein Dankeschön geht auch an Peter Bartmann, Schwarzenfeld für die Unterstützung zur Versandstelle Weiden.
Thema eines neuen Kurzprofils ist meinerseits noch nicht festgelegt.