Informationen zur deutschen Postautomation im Bereich Freimachung,
Briefannahme, Schalterbetrieb und Briefbearbeitung
14.03.2018 TIETZ - WARENHÄUSER „dies und das“
3. Nachtrag „übersehener Belege“
An dieser Stelle folgen noch übersehene "wichtige" Dokumentationen zur Abhandlung TIETZ, die auch zusätzlich nachträglich noch in die bisherige Vorstellung eingefügt werden.
Tietz – Straßburg Nachtrag
Schon einmal wurde folgende Francotyp Stammkarte UNION – HERTIE vorgestellt:
Die Francotypstammkarte zur UNION Vereinigte Kaufstätten G.m.b.H. Strassburg (Elsass) dokumentiert den Absenderfreistempel des ehemaligen Tietzbesitzes im eroberten Kriegsgebiet. Dieser Besitz stellte allerdings vom weiteren Kriegsverlauf her gesehen nur einen kurzfristigen Gewinn für Georg Karg dar. Karg hatte bis zum Jahr 1940 die letzten Kreditansprüche der Banken aus der Arisierung der Hermann Tietz OHG sukzessive abgelöst und war Alleinbesitzer geworden der Kaufhäuser unter der Firmierung HERTIE und UNION. Interessant hier die besitzende Firmenangabe mit Hertie für das Union -Kaufhaus.
Hier hatte ich damals die Abhandlung abgeschlossen mit folgender Anmerkung:
Zweifelsohne gelang Karg hier ferner die Übernahme eines ursprünglichen Kaufhauses der Leonhard Tietz AG. Warum der Westdeutschen Kaufhof Gesellschaft nicht der Zugriff gelang, entzieht sich meiner Kenntnis.
Hier bedarf es nun einer Korrektur. Leonhard Tietz war zwar in den Niederlanden und speziell in Belgien gut etabliert, aber der Quellenhinweis auf den Standort Strassburg war wohl nicht korrekt. Eine Ansichtskarte aus Straßburg dokumentiert das Kaufhaus eindeutig unter HERMANN TIETZ und war somit im Besitz der OHG Oscar Tietz und die Übernahme von KARG unter UNION war somit völlig logisch.
Arisierung – Nachtrag
Der Berliner Konkursverwalter Wunderlich war ein bekannter spezialisierter Fachmann in Sachen Auflösung jüdischen Vermögens, dies entsprach im Prinzip dem Verlust des Besitztums mit der erhofften Möglichkeit zumindest der Ausreise aus dem NS – Staat. Aber später waren dann auch Holocaustopfer noch von dieser Vermögensliquidierung betroffen ohne jegliche Chance der Emigration. Dazu noch folgender Beleg aus der Hauptstadt der Bewegung und dem Verlag F. Bruckmann an den besagten Wunderlich in Berlin. Der Briefinhalt ist leider nicht enthalten und man kann zumindest einmal spekulieren. Die Verlagsbesitzer (Ehepaar Bruckmann) waren Förderer Hitlers aus den frühesten Münchner Zeiten von Hitler gewesen und wurden in der NSDAP und 2stelliger Mitgliedsnummer zu den „Alten Kämpfern“ gezählt.
Gebrüder Tietz - Nachtrag
Mehrfach wurden in der Ausarbeitung zu TIETZ auch die Gebr. Tietz erwähnt und vorgestellt und dazu im Nachtrag ein passender Rechnungsbogen mit den Niederlassungen Berlin, Frankfurt a.M. und Annaberg
Konzernaufbau – Tietz
Im Menüpunkt Konzernaufbau – Leonhard Tietz hatte ich zum Konzernaufbau folgende Ausführung gemacht:
Trotz Erfahrung aus dem englischsprachigen Bereich spez. USA konnten Leonhard und Oscar sich mit der Ausweitung ihrer Warenhäuser nach England z.B. nach London nicht anfreunden, aber neben Belgien gab es eine etwas exotische Niederlassung durch Oscar Tietz in Konstantinopel und dazu folgender Briefbeleg.
Diese Angabe war damals unvollständig. Auch Leonhard Tietz war in Konstantinopel vertreten und auch er orderte direkt von hier den Nachschub für seine Kaufhäuser z.B. mit entsprechender orientalischer Teppichware und warb damit auch z.B. speziell für das Kaufhaus in Brüssel mit folgender Ansichtskarte
Tietz – Hertie – Alexanderplatz
Auch ein Arbeitsbuch von Edith S. in NS – typischer Ausführung soll noch vorgestellt werden. Die dreimalige mehr oder weniger kurzfristige Beschäftigung im Kaufhaus Hertie am Alexanderplatz lässt auf befristete Einsätze der Kassiererin zu „Geschäfts – Stoßzeiten“ 1938 und 1939 schließen. Da wäre einmal das Weihnachtsgeschäft mit 14 tägiger Beschäftigung plausibel und auch Ende Januar die Aktion Weiße Wochen gefolgt von Pfingst- und ersten Sommeraktionen s. dazu auch die Wertheim Werbeklischees im Absenderfreistempel
Aus der frühen Aktivität von Oscar Tietz im süddeutschen Raum ist noch eine „Episode“ aus Landshut vorzustellen.
Wie immer erfolgte die Niederlassung unter Hermann Tietz und oben kann schon die Abgabe an den Nachfolger Adolf Hirsch dokumentiert werden mit einer Geschäftspostkarte aus dem Jahr 1917.
Aber auch zur Übernahme des Conitzer Konzerns kann noch ein Nachtrag erfolgen. Einmal der Standort Schönebeck – Bad Salzelmen und Rathenow a.H. (an der Havel).
Bad Salzelmen ein Zusammenschluss der Ortsteile Groß Salze und Elmen im Jahr 1926 wurde übrigens im Jahr 1932 Stadtteil von Schönebeck (Elbe).
Die Nachträge wurden passend in die Abhandlung - Tietz eingefügt
31.07.2017 TIETZ WARENHÄUSER „dies und das“
2. Nachtrag „übersehener Belege“
An dieser Stelle folgt noch eine übersehene "wichtige" Dokumentation zur Abhandlung TIETZ und ARISIERUNG im 3. Teil., die auch zusätzlich in die bisherige Abhandlung eingefügt wird.
Die Francotypstammkarte zur UNION Vereinigte Kaufstätten G.m.b.H. Strassburg (Elsass) dokumentiert den Absenderfreistempel des ehemaligen Tietzbesitzes im eroberten Kriegsgebiet. Dieser Besitz stellte allerdings vom weiteren Kriegsverlauf her gesehen nur einen kurzfristigen Gewinn für Georg Karg dar. Karg hatte bis zum Jahr 1940 die letzten Kreditansprüche der Banken aus der Arisierung der Hermann Tietz OHG sukzessive abgelöst und war Alleinbesitzer geworden der Kaufhäuser unter der Firmierung HERTIE und UNION. Interessant hier die besitzende Firmenangabe mit Hertie für das Unionkaufhaus. Zweifelsohne gelang Karg hier ferner die Übernahme eines ursprünglichen Kaufhauses der Leonhard Tietz AG. Warum der Westdeutschen Kaufhof Gesellschaft nicht der Zugriff gelang, entzieht sich meiner Kenntnis.
26.05.2017 TIETZ WARENHÄUSER „dies und das“
1. Nachtrag „übersehener Belege“
An dieser Stelle folgen einige Dokumentationen im Nachtrag zum Thema Warenhaus Tietz, die auch zusätzlich in die bisherigen Abhandlungen eingefügt werden.
Zunächst eine Ansichtskarte im Kupfertiefdruck zu Leonhard Tietz mit dem Warenhaus in Düsseldorf mit folgendem zugehörigen rückseitigem Druckvermerk.
Den Architekturwettbewerb für das Haus in Düsseldorf gewann - wie schon erwähnt - der österreichische renommierte Architekt Joseph Maria Olbrich und plante das imposante Warenhaus zwischen König- und Heinrich-Heine-Allee und dazu noch nachträglich eine Entwurfszeichnung aus der BAUZEITUNG im Jahr 1908.
Auch die Bauentwurfspläne zum Düsseldorfer Kaufhaus Tietz sollen noch aus der BAUZEITUNG 1908 eingefügt werden.
Zum Warenhauskonzern Leonhard Tietz ist auch noch der Standort Frankfurt nachzutragen. Schon bei Oscar Tietz in Berlin wurde auf den Verkauf der 19 Warenhäuser im Jahr 1926 aus dem Emden Konzern 1926 an Karstadt verwiesen. Dies hatte wohl die Oscar Tietz OHG bewogen, die Kaufhäuser von Jandorf zu erwerben. Aber auch im Thema QUELLE wurde auf KARSTADT verwiesen mit seiner weiteren relativ unkontrollierten Expansion, speziell bei der Übernahme der Lindemann-Kaufhausgruppe 1928 mit einem in der ausbrechenden Weltwirtschaftskrise von 1929 denkbar ungünstigen Vertrag. Vermutlich aus wirtschaftlichen Problemen gab dann Karstadt wohl 2 Kaufhäuser aus dem ehemaligen Konzern Lindemann in diesem Jahr 1929 an die Leonhard Tietz AG ab. Dies betraf die Häuser in Frankfurt und Breslau. Dazu die Ansichtskarte aus Frankfurt a.M. Zeil mit Warenhaus Tietz.
und ein Blick auf den Kaufhof mit einer AK gestempelt aus dem Jahr 1961
Aber auch zu Oscar Tietz in Berlin sind noch weitere Belege ergänzend vorzustellen. Zunächst eine Geschäftspostkarte mit dem arisierten Kaufhaus Tietz als UNION am Standort Brunnenstraße aus dem Jahr 1942.
Ferner war in Berlin und der Chausseestraße 66 das ursprüngliche Kaufhaus Wilhelm Stein erwähnt worden mit entsprechenden Fotokarten aus dem Atelier. Nachfolgend aber noch eine Lithographie gestempelt am 26.3.1899 mit der entsprechenden Warenhausansicht.
Aber auch vom Berliner Standort am Kottbusser Damm 1 noch ein passender Absenderfreistempel in der arisierten Form der vereinigten UNION Kaufstätten GmbH.