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9. Fortsetzung 17.12.2016 TIETZ WARENHÄUSER
Fortsetzung Leonhard Tietz
Leonhard und Oscar planten reichsweit auf der Suche nach guten Standortmöglichkeiten für ihre zukünftigen Warenhauspläne und bevorzugten Städte mit entsprechender Größe und zentrale Geschäftslagen mit zu erwartendem Besucherandrang. Dabei expandierte man tunlichst in Absprache, um unnötige eigene Konkurrenz zu vermeiden und beteiligte Familienangehörige als Vertrauensleute in verantwortlicher Position. Zog es Oscar von Süden (München) nach Norden (Hamburg), so ging Leonhard von Osten (Stralsund) nach Westen (Elberfeld) und hatte dort zunächst in der Herzogstraße eine kleinste Dependance im Jahr 1889 eröffnet unter der Leitung seines Schwagers MAX BAUMANN. Nach äußerst erfolgreichem Start in der aufstrebenden Textil- und Industriestadt wurde rasch eine Erweiterung erforderlich und dazu wurde ein Warenhauskomplex am Neumarkt geplant.
auf der Ansichtskarte das auserkorene Gelände für den Neubau von Leonhard Tietz
Oben der imposante Neubau in Elberfeld aus dem Jahr 1912 und dazu die veränderte Silhouette mit Blick über den Neumarkt.
Oben der Neubau schon mit Erweiterungsbau ( gestempelt VOHWINKEL 8.3.1915) und belebtem Straßenbild.
Der fast gleiche Blickwinkel einmal an dieser Stelle auf der nachfolgenden Nachkriegsaufnahme in arisierter Kaufhofvariante. Die Kriegszerstörungen sind beseitigt und die Dachkonstruktion zeigt sich in reduzierter Form und als weiteres Zeichen des Wirtschaftswunders der deutschen Nachkriegszeit nach dem 2. Weltkrieg findet sich ein Volkswagen davor mit „Brezelfenster“!
Schon bevor der imposante Neubau am Neumarkt im Jahr 1912 realisiert wurde, hatte Leonhard Tietz schon im Jahr 1890 ein weiteres Warenhaus in Barmen eröffnet, im Jahr schon 1895 erweitert und im Jahr 1903 großzügig neu erbaut (s. nachfolgende Ansichtskarte Barmen in Neubauversion).
Folgende Ansichtskarte führt aber wieder zurück in die Neubauzeit am Neumarkt in Elberfeld im Jahr 1912 und zeigt den Gebäudekomplex mit der gesamten Front an der Neumarktstraße und hier wurde auch zunächst der neue Sitz der Hauptverwaltung der L. Tietz – Warenhäuser etabliert und Flora und Leonhard Tietz hatten mittlerweile ihren Wohnsitz von Stralsund nach Elberfeld verlegt.
Hier war wieder der Architekt Prof. Wilhelm Kreis der Planer und wurde auch weiterhin im Familienkonzern tätig s. unter anderem am Standort Chemnitz. Die Niederlassungen Elberfeld und Barmen im späteren Stadtgebiet Wuppertal (s. Stadtreform aus dem Jahr 1929) waren äußerst erfolgreich und dazu der Neubau mit totaler Sicht auf das Warenhaus am Neumarkt.
ein Erfrischungsraum auch für weiter angereiste Kundschaft durfte natürlich nicht fehlen
Schon im Juli 1933 war die Arisierung in Elberfeld vollzogen und man firmierte nun unter WESTDEUTSCHE KAUFHOF AG und dazu ein Beispiel vom Standort Chemnitz im Detail.
Die Kriegszerstörungen wurden relativ rasch behoben und mit dem KAUFHOF hatten die Wuppertaler wieder ein begehrtes Einkaufsziel und ab dem Jahr 2000 firmiert hier auch das Geschäftsmodell unter GALERIA KAUFHOF.
Zurück zur Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts. Mit dem Erfolg in Elberfeld zog es Leonhard Tietz ins Rheinland und Koblenz wurde 1890 ein weiterer Standort und hier hatte Louis Schloß - ein Cousin von Ehefrau Flora - die Geschäftsführung inne! Dies war dann auch das Jahr zum Niederlassungssprung in die Rheinmetropole KÖLN und dies mit einer Niederlassung auf der Hohe Straße / Ecke zur damaligen Blindgasse. Dazu folgend die Abbildung aus „50 Jahre Leonhard Tietz“ Selbstverlag Köln und Druck A. Bagel AG, Düsseldorf 1929. Die Geschäftsführung übernahm sein Schwager Sally Baumann und 5 Tage nach Eröffnung wurde kurzfristig geschlossen, da Geschäft und Lager bereits ausverkauft waren!
Der Einstieg in das Warenhausgeschäft gelang Leonhard Tietz also auch in Köln erfolgreich und das Gespür für gute Geschäftslagen führte zur vergrößerten Niederlassung im Jahr 1895 und dazu ein Ansichtskartenensemble aus 100 Jahren Hohe Straße Köln.
Leonhard Tietz eröffnete also im Jahr 1895 in der Hohe Straße (damals Hausnummer 45) seine zweite Kölner Niederlassung und dazu folgernde Lithografie.
Der Detailausschnitt dokumentiert LEONHARD TIETZ Hohestrasse und im Sims findet sich unter der Lupenbetrachtung links die Hausnummer 43 und rechts 45!
Damit belegt der obige Detailausschnitt aus der Lithografie schon die Erweiterung des Geschäftshauses Nummer 45 nach links mit dem Erwerb des Hauses Nummer 43 und auch das rechts gelegene Haus mit der Nummer 47 zeigt in der seitlichen Hauswand den Schriftzug Leonhard Tietz und im Sims L. TIETZ als Kennzeichen der raschen Geschäftsausweitung in der Hohe Straße in Köln und damit ergeben sich schon die architektonischen Voraussetzungen für den vielfach bewunderten Umbau zum sog. PASSAGEBAU aus dem Jahr 1902. Mit den erfolgreichen Niederlassungen in der Rheinmetropole Köln verlegte Leonhard Tietz auch seine Kaufhausverwaltung von Elberfeld nach Köln.
10. Fortsetzung 23.12.2016 TIETZ WARENHÄUSER
Menüpunkt Konzernaufbau Leonhard und Oscar Tietz
Fortsetzung Leonhard Tietz
Die folgende Ansichtskarte belegt die Zusammenfassung der Häuser Hohe Straße 43,45 und 47 und zwischen 45 und 47 wurde die Passage gebaut und auch die Glaskuppeln konnten zur Klimatisierung zum Erstaunen der Besucher aufgeklappt und geöffnet werden. Nachfolgend Hohe Straße und Passageeingang und zahlreiche Passanten vor dem Tietz-Haus.
Die überdachte Passage stellte damit ab dem Jahr 1902 die Verbindung zwischen Hohe Straße und An St. Agatha her und war bis zum Neubau nach schon weiteren 10 Jahren eine höchst frequentierte Einkaufsstraße mit Schaufenstern und Gaslaternenbeleuchtung und ca. 900 Angestellte sorgten für einen reibungslosen Geschäftsablauf.
Das folgende Aquarell von F. Fritz aus dem Jahr 1902 stammt aus dem Kölnischen Stadtmuseum als Veröffentlichung im ARCHIV VERLAG Braunschweig und zeigt den Passageeingang von der Straßenseite St. Agatha.
Die nachfolgende Ansichtskarte dokumentiert den Erfrischungsraum im Kaufhaus Tietz im Passagebau und lief als Drucksache gestempelt im Jahr 1905 nach Belgien.
die Schilderinschrift rechts besagt in der Lupenbetrachtung RAUCHEN polizeilich verboten und dies im Jahr 1905
In dieser Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert expandierte Leonhard Tietz erfolgreich auch in das benachbarte Belgien. Schon im Jahr 1900 wurde ein kleines Geschäftshaus in Antwerpen eröffnet. In typischer Tietz – Manier wurde stets mit geringem Aufwand der Gebäudeinvestition und bei gestrafftem Warenangebot ein neuer Geschäftsstandort etabliert, die Geschäftsentwicklung beobachtet und dann bei absehbarem Erfolg großzügig erweitert. Dies galt für Leonhard ebenso wie für Oscar Tietz und nur selten haben sich die beiden verschätzt, wie zum Beispiel im Gründungsversuch in der westfälischen Stadt Münster.
Dazu beispielhaft die Niederlassung von Leonhard Tietz in Antwerpen mit einer Einkaufsstraßenszene vor dem rechtsseitigem Warenhauskomplex.
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In Brüssel eröffnete Leonhard eindrucksvoll das größte Warenhaus Belgiens in imposantem Stil und die allgemeine Bewunderung war garantiert ebenso wir der wirtschaftliche Erfolg.
Geschäftspostkarte Tietz Brüssel 19.12.1912 mit Warenhauskomplex und zugehörige Rückseite
Detail mit Tietz Perfin (Marke Kopf stehend) und Hey Dolphin Maschinenstempel 1912
Die L. Tietzhäuser (s.a. Mecheln, St.Nicolaas, Brügge u. Lüttich) erwirtschafteten bald in Belgien jährlich 25 Millionen Goldfranc, bezogen den Großteil ihres Warenbestandes aber aus den deutschen Einkaufshäusern der Familie Tietz und lautete das Unternehmen zunächst „Grands Magasins Leonhard Tietz“ so erfolgte bald die Umwandlung in eine belgische Aktiengesellschaft unter „Soc. An. Grands Magasins Leonhard Tietz“ und dazu die Dokumentation im Absendervermerk auf obiger Kartenrückseite.
Trotz Erfahrung aus dem englischsprachigen Bereich spez. USA konnten Leonhard und Oscar sich mit der Ausweitung ihrer Warenhäuser nach England z.B. nach London nicht anfreunden, aber neben Belgien gab es eine etwas exotische Niederlassung durch Oscar Tietz in Konstantinopel und dazu folgender Briefbeleg.
Auch Leonhard Tietz war in Konstantinopel vertreten und auch er orderte direkt von hier den Nachschub für seine Kaufhäuser z.B. mit entsprechender orientalischer Teppichware und warb damit auch z.B. speziell für das Kaufhaus in Brüssel mit folgender Ansichtskarte
Zurück nach Deutschland und es sollen noch beispielhaft zumindest einige weitere Niederlassungen aus dieser dynamischen Zeitphase von Leonhard Tietz kurz angeführt werden. So erfolgte bereits 1894 eine Geschäftseröffnung in Düren und die nachfolgende Ansichtskarte vermittelt schon die Neubausituation.
Die nachfolgende Ansichtskarte in umgekehrter Sichtweise stammt aus der französischen Besatzungszeit im Ruhrgebiet aus den Jahren 1923 bis 1925 und welche Straßenbezeichnung nun korrekt ist WIRTEL- oder WEIER – Straße geht hiermit an einen Homepagebesucher.
Der Standort Krefeld folgte im Jahr 1904
weitere Standortbeispiele sind an späterer Stelle noch einmal vorgesehen
Zweckmäßigerweise soll aber aus Gründen des Zusammenhangs an dieser Stelle entsprechend der günstigen Entwicklung in Köln der exklusive Neubau an der Hohe Straße im Jahr 1912 mit dem Architekten Prof. W. Kreis auf dem Gelände des Passagewarenhauses vorgestellt werden, bevor die Aktivitäten in Düsseldorf folgen sollen, die schon mit dem dortigen Olbrich – Bau schon 3 Jahre zuvor lagen. Dazu das Warenhaus Hohe Straße auf zwei Ansichtskarten mit Übergang zum arisierten Kaufhof und dies geschah gleich im Jahr 1933.
01.01.2017 TIETZ WARENHÄUSER 11. Fortsetzung
Menüpunkt Konzernaufbau Leonhard und Oscar Tietz
Fortsetzung Leonhard Tietz
Aber auch ein nicht angenommener Architektenentwurf zu dieser Planung durch das Büro Wentzler, Willkens und Deuß sei hier vorgestellt, da in diesem Fall die Gestaltung bewusst dem Charakter eines orientalischen BASARMARKTES nachempfunden wurde.
Nachfolgend die Künstlerkarten (gelaufen Feldpost 1.Weltkrieg) belegen den imposanten Neubau von Leonhard Tietz mit dem Architekten Prof. W. Kreis. Durch Neuplanung der Straßenführung in Köln ca. im Jahr 1910 ist der Hinweis Gürzenichstraße in diesem Fall mit der Schildergasse in der obigen Skizze identisch zu setzen und vorgestellt wird links einmal die Hauptfront des Kaufhauses Tietz. Der Fries mit seinen Rundfenstern war umlaufend und das eindrucksvolle Hauptportal zierte eine Löwenskulptur mit einem reitenden Kind. Die zugehörige Interpretation dieses Werkes deutet wohl auf einen familiären Hintergrund hin mit symbolträchtigen Assoziationen (s. Hinweis Buch LEONHARD TIETZ von Nils Busch-Petersen im Verlag Hentrich & Hentrich Berlin).
Sowohl Leonhard als auch Oscar Tietz waren technischen Neuerungen gegenüber höchst aufgeschlossen und dazu eine Ansichtskarte mit einer Rolltreppe im Kölner Kaufhaus Tietz. Wenn schon auffälligerweise Männer im Kaufhaus, dann bitte mit Hut, vielleicht wollte der Männerverein aber auch nur Rolltreppenfahren üben.
Die folgenden Francotyp – Stammkarten der Leonhard Tietz AG in Köln offenbaren sinnfällig den Verwaltungsverbund der Tietz – Warenhäuser. Der obere Absenderfreistempel mit der frühen BAFRA – Kennzeichnung B 734 wurde schon am 29.7.1928 für den Standort Chemnitz (Einkaufshaus der L. Tietz AG) umgerüstet und das Tietzhaus in Köln mit dem zugehörigen Postamt Köln 4 erhielt die Francotyp C – Maschine mit Datum vom 12.11.1929 und der Werbetext verrät ein HAUS FÜR ALLE UND FÜR ALLES!
Es ist nicht anzunehmen, dass von Juli 1928 bis zum November 1929 kein Absenderfreistempel in Köln genutzt wurde und im Einsatz war, sondern der Freistempler C 5337 war vermutlich eine Zweitmaschine, die dann sogar noch für Düsseldorf umgerüstet wurde, wie dies die Francotyp – Stammkarte vorderseitig offenbart und die zugehörige Rückseite belegt für Düsseldorf schon die Arisierung im Freistempelabschlag vom 23.11.1933 mit der erzwungenen Wandlung zum KAUFHOF als DAS HAUS DES WESTENS ZU DÜSSELDORF und – im Kaufhof kein Kaufzwang belegt aber das eingeführte und bewährte TIETZKONZEPT!
Nachfolgend zwei Briefbelege der TIETZ - ZENTRALE in KÖLN vom 13. Februar 1923 bzw. die Bezeichnung Hauptgeschäft Köln der Westdeutschen KAUFHOF AG in der HOHE STRASSE mit dem dortigen Absenderfreistempel in arisierter Form und Wertrahmen Reichsadler mit Datum vom 21.Mai 1942.
Die folgende Rückseite der Geschäftspostkarte aus dem Mai 1942 ist durchaus interessant, soll aber nicht erschrecken. Die Bitte um nochmalige Zusendung von ZWEI KÖPFEN betraf mit der Firma Kämmer & Reinhardt in Waltershausen den gleichnamigen und renommierten PUPPENHERSTELLER gegründet im Jahr 1885. Man arbeitete dort zunächst mit Charakterköpfen aus Biskuitporzellan und später erfolgreich mit Zelluloid – Rohlingen aus der Rheinischen Gummi- und Celluloidwarenfabrik, der späteren Firma Schildkröt. Erfreulich die Erkenntnis, dass im Mai 1942 nicht nur die Produktion von Panzern sondern auch noch von Puppen relevant war.
Daher vielleicht die oben vermerkte Kennzeichnung Sch 58 und passend ein Absenderfreistempel aus der amerikanischen Zone und der Stadt Mannheim – Neckerau der Firma Schildkröt. Der fehlende Otsstempelteil im Absenderfreistempel bleibt etwas unklar und erfolgte evtl. im Rahmen einer Umrüstung. Auch die Firma Schildkröt hatte wie Tietz die Arisierung erlebt und arbeitete ab 1954 auch mit den berühmten KÄTHE-KRUSE-PUPPEN zusammen.
Auch Einkaufsquittungen sollen hier vom Standort Köln noch einmal den Arisierungsübergang dokumentieren mit Vor- und Rückseite.
Kaufhofkassenstempel vom 7.Dezember 1938
Schon 1892 hatte Leonhard Tietz zur Verbesserung der Kapitalausstattung als Komplementär eine Kommanditgesellschaft zusammen mit den Schwägern Max und Sally Baumann und seinen Vettern Louis Schloß und Willy Pintus als Kommanditisten gegründet. Schon am 17.3.1905 erfolgte die Umfirmierung zur Aktiengesellschaft mit den obigen Verwandten mit Sitz in Köln.
Die Boykottaufrufe der nationalsozialistischen Propaganda - hier seien beispielhaft Hans Buchner und Robert Ley genannt - brachten dann den Niedergang in der 2. Tietz – Generation und dies schon unter Bankendruck zum Juli 1933. Auf die sog. Arisierung wird auch bei den einzelnen Kaufhausvorstellungen speziell hingewiesen. Auch die Aktien belegen sinnfällig den Übergang der Leonhard Tietz AG zur Westdeutschen Kaufhof AG und sollen an dieser Stelle nicht fehlen.
Nachfolgend noch einmal ein Ensemble der Absenderfreistempel mit einer Dokumentation deutscher Kaufhaushistorie am Beispiel der Leonhard Tietz AG vom Standort Köln.
Damit verlassen wir den Standort Köln und schauen auf die benachbarte Rheinmetropole DÜSSELDORF.
08.01.2017 TIETZ WARENHÄUSER 12. Fortsetzung
Menüpunkt Konzernaufbau Leonhard und Oscar Tietz
Fortsetzung Leonhard Tietz
Im Expansionsdrang des letzten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts stand u.a. neben Aachen, Koblenz, Düren, Krefeld und Köln natürlich DÜSSELDORF im Blickfeld von Leonhard Tietz und hier erfolgte bereits im Jahr 1895 die Etablierung einer ersten dortige Filiale zur Miete, die schon im Jahr 1901 mit einem eigenen Neubau an der Schadowstraße erfolgreich ersetzt wurde. Dazu folgend aus „50 Jahre Leonhard Tietz“ im Selbstverlag Köln und Druck A. Bagel AG, Düsseldorf aus dem Jahr 1929 in Düsseldorf das erste Tietzhaus in der Grabenstraße (oben links) und darunter der Neubau von 1901 in der Schadowstraße.
Schon im Jahr 1906 war ein weitere Vergrößerung geplant und den Architekturwettbewerb in mehren Stufen gewann der österreichische renommierte Architekt Joseph Maria Olbrich und plante das imposante Warenhaus zwischen König- und Heinrich-Heine-Allee. Folgende Ansichtskarte aus der Kunstanstalt Wilhelm Fülle, Barmen wurde im Jahr 1909 aufgelegt und dokumentiert mit dem Königlichen Gymnasium den zukünftigen Standort des Warenhauses Tietz in Düsseldorf in exklusiver Lage.
Olbrich verstarb im Jahr 1908 während der von ihm persönlich begleiteten Bauphase, aber seine detaillierten Ausführungspläne erlaubten auch in seinem Sinne den Weiter- samt Innenausbau bis zum Eröffnungsjahr 1909 zu verwirklichen.
Auch die Bauentwurfspläne zum Düsseldorfer Kaufhaus Tietz sollen noch aus der BAUZEITUNG 1908 eingefügt werden.
Schon die offizielle Zeitung der Städte – Ausstellung Düsseldorf 1912 brachte dann in ihrer Ausgabe vom 23. April 1912 eine Luftaufnahme mit dem entstandenen Wartenhauskomplex zwischen Königsallee im Osten und Heinrich-Heine-Allee im Westen und Elberfelder Straße im Norden und Theodor-Körner- Straße im Süden. Die bemerkenswerte Luftaufnahme gelang damals dem bekannten und berühmten Luftschiffer und Ballonfahrer Major Dr. Hugo Wilhelm von Abercron.
An dieser Stelle sei vermerkt, dass der Breidenbacher Hof mit dem „Abriss des lautstarken Gymnasiums schon seit Jahrzehnten kein Problem“ hatte und in dem Tietz-Kaufhaus eine wünschenswerte renommierte Lageverbesserung des Umfeldes sah.
Entsprechend finden sich zahlreiche Ansichtskarten zu diesem bewunderten Kaufhauskomplex in Düsseldorf von Leonhard Tietz und dies in unterschiedlichsten Perspektiven und dazu zumindest 2 Ansichten auf alten Karten mit Blick über den Corneliusplatz und Beginn der Königsallee und aus dem Blickwinkel Alleestraße und damit heute Heinrich-Heine-Allee auf das Warenhaus und beides vor über 100 Jahren.
Den 17 Meter hohen inneren Lichthof bezeichnete Olbrich selbst als „Dom“ mit seinen Stahlbetonsäulen in edler Marmorverkleidung (Ansichtskarte gelaufen im Jahr 1913).
aber auch der übliche Erfrischungsraum dürfte natürlich auch in Düsseldorf nicht fehlen
Die Francotypstammkarte des C – Freistemplers 5337 wurde schon zuvor einmal vorgestellt, stammte ursprünglich zur Verwendung aus dem Tietzhaus in Köln (s.dort) und wurde am 6.4.1932 für Düsseldorf umgerüstet.
nachfolgend die Umrüstung nach Arisierung mit rückseitiger Dokumentation auf der vorstehenden Francotypstammkarte und hier noch angedeutet mit Rechteck - Wertrahmen.
Die nachfolgende Geschäftspostkarte in Düsseldorf mit Datum vom 11.11.1936 belegt mit gleichem Werbe- und Absendereinsatz jedoch den älteren Wertrahmentypus Bogenrechteck und dokumentiert damit evtl. einen weiteren Absenderfreistempel bei Tietz in Düsseldorf.
Auch Tietz in Düsseldorf bezog seine Puppenartikel von der Firma Kämmer & Reinhardt in Waltershausen. Man arbeitete dort – wie schon einmal angeführt - zunächst mit Charakterköpfen aus Biskuitporzellan und später erfolgreich mit Zelluloid – Rohlingen aus der Rheinischen Gummi- und Celluloidwarenfabrik, der späteren Firma Schildkröt.
Nachfolgend noch ein Kassenbon aus dem Tietz in Düsseldorf und dies über den Betrag von 1,80 Reichsmark.
Nicht nur bei Tietz in Düsseldorf gab es vielfältige Aktionswochen und Modeveranstaltungen, um das interessierte Publikum in das Warenhaus zu locken. Dazu einmal beispielhaft die Einladungskarte mit Postfreistempel Düsseldorf für die Bemberg- Schau bei Tietz vom 23.-30.Juni 1928. Bemberg – Seide ist auch heute noch ein feststehender Begriff auch wenn das Unternehmen durch Niedergang der deutschen Textilindustrie in der Glanzstoff – AG aufging.
Die Postkarte warb vorderseitig mit der bekannten Schauspielerin LIANE HAID, die vorteilhaft ihre Seidenstrümpfe zur Schau stellt. Liane Haid hat übrigens neben ihrem Lebensalter von 105 Jahren eine durchaus bemerkenswerte Biographie zu verzeichnen.
Ein kurzer Ausflug an dieser Stelle sei zur Ausstellung „Deutschland“ im Jahr 1936 begleitend zu den olympischen Spielen erlaubt, hier warb Bemberg in der Halle 4 mit dem Seidenhemd für den gut gekleideten Herrn, der selbstverständlich Pfeife raucht
Die Entwicklung spez. reisfester Seide führte im 2. Weltkrieg zur täglichen Produktion von 40 Tonnen Seide mit 4500 Beschäftigten für die Schirme der Fallschirmjäger.
Zunächst noch eine Ansichtskarte im Kupfertiefdruck zu Leonhard Tietz mit dem Warenhaus in Düsseldorf mit folgendem zugehörigen rückseitigem Druckvermerk.
Der installierte Schriftzug LEONHARD TIETZ auf dem kupferbedeckten Mansardendach wurde durch die Arisierung obsolet und aktuell präsentiert sich hier das Warenhaus mit Galeria KAUFHOF an der Kö. Der wesentliche Baukörper konnte trotz kriegsbedingter Zerstörungen mit den erhaltenen Außenwänden neu errichtet werden und so konnte der Bau auch in die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf aufgenommen werden.
16.01.2017 TIETZ WARENHÄUSER 13. Fortsetzung
Menüpunkt Konzernaufbau Leonhard und Oscar Tietz
Fortsetzung Leonhard Tietz
Leonhard und Oscar Tietz waren auch „Virtuosen bezüglich werbewirksamer Aktionen“. Ob die Einschaltung der örtlichen Presse z.B. zur Neueröffnung einer Warenhausfiliale oder der Werbeeffekt der Bekanntmachung einer kurzfristigen Schließung wegen „Ausverkauf nach Kaufandrang“ die Mediennutzung wurde überaus effektiv genutzt. Aber auch die Idee neben dem „relativ garantiertem Weihnachtsgeschäft“ auch verkaufsschwache Monate durch spez. Werbewochen erfolgreich zu gestalten, gelang den Tietzbrüdern richtungsweisend und hier ist besonders Oscar Tietz schon im Jahr 1901 anzuführen mit der Einführung der „Weißen Wochen" im Flautenmonat Februar. Der diesbezügliche Sonderverkauf von Leinen- und Wäschestoffen gestaltete die Warenhäuser zu dieser Zeit in ein „strahlendes Weiß der Dekorationen“ und hier zogen dann bald alle Warenhäuser übergreifend mit und dazu ein kleines AFS – Ensemble aus dem Wertheimkonzern, der die möglichen Werbeeinsätze der Absenderfreistempel ab ca. dem Jahr 1930 meisterhaft zu jeder passenden Gelegenheit nutzte! Den Weihnachtsangeboten folgte im Januar der Inventurverkauf, im Februar kamen die erwähnten „weißen Wochen", das Pfingstangebot stand im Mai an ebenso wie danach das spez. Angebot an Sommerkleidung und Sommerstoffen. Im Juni folgte dann der Ferienverkauf und nachfolgend die Aktionswoche für die Reise- und Badeartikel und im Saisonschlussverkauf im August rundete sich das Jahr zum erneuten Weihnachtsgeschäft ab.
Aber auch Modeschauen und Ausstellungen waren in den Warenhäusern stets gerne angesagt und dazu noch ein Beispiel aus Berlin bei Wertheim und wie schon einmal vorgestellt mit der Bemberg – Schau bei Tietz in Düsseldorf.
Wie schon erwähnt, waren REKLAMEMARKEN Anfang des 20. Jahrhunderts ein äußerst beliebtes Sammelobjekte und dazu beispielhaft aus einer Serie bei Tietz Düsseldorf die Werbeaktion und Vorstellung zum Januar mit dem bevorstehenden Karneval und im Februar mit den erwähnten „weißen Wochen“.
Die oben vorgestellten Reklamemarken wurden von Adolf Uzarski gestaltet einem wohlbekannten Maler und Grafiker, der zudem in der Zeit des 1. Weltkrieges LEITER DER WERBEABTEILUNG bei Leonhard Tietz in Düsseldorf war.
Vorstehend eine Zeitungswerbung in der BADISCHEN PRESSE, Karlsruhe mit Datum vom 6.5.1931. Man war gewappnet mit einer neuen Abteilung für Badeartikel und hoffentlich war der Sommer 1931 auch entsprechend.
Aber auch unser Hobby der PHILATELIE war wiederholt einer Veranstaltung in Kauf- und Warenhäuser würdig und dazu einmal der Blick auf die Mauritiusattraktion bei Karstadt. Die Mauritiusbriefmarken sind ein bekannter und berühmter Begriff auch für die allgemeine Bevölkerung und stehen synonym als seltene und begehrenswerte Vertreter dieser Sammelleidenschaft.
Aber auch die Post selbst nutzte das Forum Warenhaus und im folgenden Beispiel das Karstadthaus in Berlin – Steglitz, Schloßstraße im Jahr 1968, um seine Post- und Fernmeldedienste vorzustellen und kreierte dazu sogar ein Erinnerungsblatt aus dem der folgende Ausschnitt mit Sonderstempel Postamt Berlin 12 vom 18.3.1968 vorgestellt wird.
Bevor es mit Oscar Tietz und seinem Kaufhausimperium weiter gehen soll, folgen an dieser Stelle zumindest noch einige Belegbeispiel zu Leonhard Tietz und dies auch möglichst in der Kombination TIETZ zu KAUFHOF. Die Rückseite einer Kauifhausquittung aus dem Tietz in Düsseldorf bringt uns zurück und wirft noch einen Blick auf sog. "Schwesterhäuser"
Krefeld wurde schon einmal vorgestellt, dazu aber folgend noch eine weitere Ansichtskartenperspektive mit dem Neubau aus dem Jahr 1928. In diesem Fall wurde auch eine Dachgartenterrasse realisiert.
Nachfolgend das Tietz - Kaufhaus in Oberhausen mit einer Ansicht aus der DEUTSCHEN BAUZEITUNG aus dem August 1929 und einer mehrseitigen lesenswerten Beschreibung der Bauausführung mit Geschossplänen und Einrichtungsbildern.
Die folgende Ansichtskarte aus dem CEKADE – Verlag im Jahr 1954 dokumentiert dann den arisierten Werdegang zum Kaufhof im Stadtbild Oberhausen.
In Euskirchen fand Leonhard Tietz in der Bahnhofstraße schon frühzeitig einen günstigen Standort für sein Warenhauskonzept und die folgenden beiden Ansichtskarten vermitteln den Übergang vom Alt- zum Neubau.
Die Filiale in Ludwigshafen wurde mit einem Neubau im Frühjahr 1930 eröffnet und die zentrale Niederlassung war zugleich Kreuzungspunkt der Straßenbahnlinien. Die Kundschaft auch aus der weiteren Umgebung der Rheinpfalz kam so bequem zum Einkauf bei Tietz.
Schon 3 Jahre später erfolgte die Umfirmierung als Filiale der Westdeutschen Kaufhof AG
Die obige Ansichtskarte (Stempeldatum 3.9.1935) dokumentiert die entfernte Dachsignatur TIETZ und die Zugehörigkeit zur Westdeutschen Kaufhof AG.
Schon im Jahr 1911 wurde in Kassel ein Warenhaus mit großzügiger Schaufensterfront errichtet und zu dieser Filiale von Leonhard Tietz eine Ansichtskarte und ein Geschäftsbrief
24.01.2017 TIETZ WARENHÄUSER 14. Fortsetzung
Menüpunkt Konzernaufbau Leonhard und Oscar Tietz
Fortsetzung Leonhard Tietz
Hamborn entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur jüngsten Großstadt des Ruhrgebietes und Leonhard Tietz baute hier mit einer Dreifrontenversion eines seiner modernsten Warenhäuser und dies auch mit einer Dachgartenterrasse. Wenn eine solche Dachgestaltung möglich war, wurde sie gerne in die Bauausführung der Kaufhäuser übernommen.
Zum Warenhauskonzern Leonhard Tietz ist auch noch der Standort Frankfurt vorzustellen. Schon bei Oscar Tietz in Berlin wird auf den Verkauf der 19 Warenhäuser im Jahr 1926 aus dem Emden Konzern 1926 an Karstadt verwiesen. Dies hatte wohl die Oscar Tietz OHG bewogen, die Kaufhäuser von Jandorf zu erwerben. Aber auch im Thema QUELLE wurde auf KARSTADT verwiesen mit seiner weiteren relativ unkontrollierten Expansion, speziell bei der Übernahme der Lindemann-Kaufhausgruppe 1928 mit einem in der ausbrechenden Weltwirtschaftskrise von 1929 denkbar ungünstigen Vertrag. Vermutlich aus wirtschaftlichen Problemen gab dann Karstadt wohl 2 Kaufhäuser aus dem ehemaligen Konzern Lindemann in diesem Jahr 1929 an die Leonhard Tietz AG ab. Dies betraf die Häuser in Frankfurt und Breslau. Dazu die Ansichtskarte aus Frankfurt a.M. Zeil mit Warenhaus Tietz.
und ein Blick auf den Kaufhof mit einer AK gestempelt aus dem Jahr 1961
In Siegen erwarb die Leonhard Tietz AG im Jahr 1928 das Kaufhaus MICHEL MARX am Markt (Schrift Tietz etwas schwach über dem Eingangsbereich auf der Ansichtskarte) und darunter die Umwandlung zur Kaufhoffiliale.
Nicht immer finden sich Ansichtskarten der Filialen der verschiedenen Tietz – Warenhäuser. Häufig legten aber die Niederlassungen auch entsprechende Karten auf mit allgemeinen Stadt- und Ortsmotiven.
Nur aus dem Druckvermerk kann dann auf die Tietzfiliale geschlossen werden und dazu einmal ein Beispiel mit einem Detailausschnitt des Tietzhauses in Bonn mit einem Gruss aus Königswinter am Rhein.
In diesen Zusammenhang und bei entsprechendem Interesse ist noch einmal auf das Buch „50 Jahre Leonhard Tietz“ im Selbstverlag Köln und Druck A. Bagel AG, Düsseldorf aus dem Jahr 1929 verwiesen mit zusätzlich detaillierten Standort- und Filialbildern und weiteren Konzerninformationen zur Verwaltung und im Bilanzwesen.
Dies soll aber in dieser Ausarbeitung zumindest noch zum sozialen Engagement von Leonhard Tietz führen. Unterstützung der jeweiligen Jüdischen Gemeinden waren für alle wohlhabend gewordenen Mitgliedern der Familie Tietz eine Selbstverständlichkeit. Neben der Ausstattung ihrer Wohnhäuser mit Kunstmalerei war Mäzenatentum für örtliche Museen ein weiterer Wohltätigkeitsbereich. Aber auch betrieblich sind bemerkenswerte Entscheidungen von Leonhard und Oscar Tietz festzuhalten. Die Eheleute Betty und Oscar Tietz bewiesen schon vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in München ihr soziales Engagement und das Personal durfte außerhalb der Inhaberfamilie Quartier beziehen und sonntags war Ruhetag. Leonhard Tietz unterstützte nachweislich schon 1899 die Einrichtung einer Betriebskrankenkasse und an dieser Stelle soll speziell auch sein Erholungsheim in der Eifel vorgestellt werden.
Max Grünbaum war schon seit dem Jahr 1901 Leiter der Buchhaltung in der erfolgreichen Niederlassung von Leonhard Tietz in Köln. Er selbst frönte in Daun in der Eifel der Erholung und seiner Jagdleidenschaft und erbaute sich dazu ein Haus im schwedischen rot gefärbtem Holzstil. Die Verkäuferinnen und weiblichen Beschäftigten in den Tietzfilialen waren vielfach durch Privat- und Familienleben zusätzlich auf das Äußerste belastet und auch ihnen würde wohl eine Erholungszeit in der Eifel nach Grünbaums Einschätzung hilfreich sein. Mit dem mittlerweile befreundeten Leonhard Tietz wurde ein Konzept entwickelt, ein Grundstück in Daun erworben und schwedische Holzhäuser für die Unterkunft von 700 Damen wurden schon im Juni 1911 fertig gestellt. Die Rückseiten dieser zugehörigen Ansichtskarten lassen im Text die Freude über diese Möglichkeit der Erholung erahnen. Zu Spaziergängen in frischer Eifelluft waren zusätzlich Kuranwendungen während der 10 Aufenthaltstage möglich. Auf der obigen Karte schreibt begeistert Martha Strauß ihrer Kollegin Helene Schröder in Barmen von ihren Tagen in der Eifel und freut sich ihr Kollegenteam mit dicken roten Backen überraschen zu können! Folgende Karte lief an die Kollegin der Tietz AG in Mainz
und die nachfolgende Ansichtskarte ging an eine Berufskollegin in Gera und dokumentiert damit auch die Nutzungsmöglichkeiten für die weiblichen Angestellten seines Bruders Oscar Tietz!
An dieser Stelle ist passend durchaus die gleiche Gesinnung aus dem späteren Hertiekonzern zu erwähnen mit ihrem Erholungsheim in Lenzkirch im Hochschwarzwald.
Das Hertie - Erholungsheim in Lenzkirch hatte durch den späteren Konzernniedergang dann eine wechselvolle Geschichte mit unterschiedlichen Besitzern, Nutzung und Leerstand.
Nach der bisherigen Konzentration auf LEONHARD TIETZ soll nun Oscar Tietz ebenso etwas näher vorgestellt werden. Durch die überraschende Ausweitung bei der Themenausführung wird dazu ein 5. Menüpunkt eingeführt. Zu erinnern ist dabei noch einmal an die schon einmal vorgestellte Geschichte von Oscar Tietz in Gera im Jahr 1882 bis München und dazu noch einmal nachfolgend das Warenhaus Tietz nach Umbau des Imperialhauses auf einer Ansichtskarte gestempelt im Jahr 1897 am Karlsplatz in München.
Der weitere Weg führte dann Oscar Tietz im Jahr 1896 nach Hamburg, Großer Burstah mit dem dritten Warenhaus und die Firmierung stets unter HERMANN TIETZ wurde ebenfalls schon einmal vorgestellt. In Gera war Onkel Hermann zumindest noch finanziell beteiligt, wurde gut abgefunden und stand dem Ehepaar Oscar und Betty fortan dennoch später weiterhin tatkräftig zur Seite und dies auch als Namensgeber der Filialen von Oscar Tietz. Der nüchterne und wagemutige Geschäftsmann Tietz führte seine Warenhäuser also unter Hermann Tietz. Sentimental bezüglich des ersten Erfolges in Gera? Oscar kein Name für ein Weltunternehmen? Freihalten von Oscar als Alternative bei Scheitern unter Hermann? Die Sache bleibt wohl ungeklärt. An dieser Stelle aber auch noch einmal kurz Belegbeispiele zur ersten Niederlassung in Hamburg
Alsterhaus und Tietz am Zentralbahnhof werden zwar noch einmal nach Hamburg und München führen, aber halbwegs chronologisch steht der Sprung von Oscar Tietz nach Berlin an. Die Hauptstadt sollte mit zahlreichen Filialen sein Konzernschwerpunkt werden und mit Übernahme des Warenhauses KAUFHAUS DES WESTENS von Adolf Jandorf im Jahr 1926 war die Spitzenstellung in Berlin auch neben Wertheim und Karstadt unbestritten.
Fortsetzung folgt im 5. Menüpunkt zur Ausarbeitung Tietz