Deutsche Postautomation

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Einführung in die deutsche ATM-Szene


Durch die neue Generation der Sielaffgeräte taucht gerade auch für den bis dato nicht spezialisierten Sammler durch die mitgelieferte Automatenquittung der Versandstelle oder am Gerät die Frage nach der bisherigen Entwicklung im Automatenmarken- Bereich und der Möglichkeit in seiner Quittungsdokumentation auf.

Die Automatenmarke ist gekennzeichnet in ihrer Spezifität zu anderen Briefmarken durch die Markenvorlage  aus der Bundesdruckerei in Rollen zu 2000 Stück ohne Werteindruck den sog. “Leerfeldern“. Erst im Gerät wird durch Münzeinwurf die ausgewählte Wertstufe  passend zum Gebrauch ausgedruckt. Dies war die grundsätzliche Fortentwicklungsidee gegenüber den beschränkten Möglichkeiten des Rollenmarkengebers   und daraus resultiert sinnfällig der Name  Münzwertzeichendrucker (MWZD).
Einen ATM-Vordruckbogen als Ausschnitt aus der Druckrolle der Bundesdruckerei konnte man bis dato nur in der „Phil Selection“ - Ausgabe der Deutschen Post im Rahmen der 4. Auslieferung erhalten und zeigt den „Sanssouci“-Druck. ( verkleinerte Darstellung)

Diese auf 10.000 Exemplare begrenzte Ausgabe der deutschen Post mit ausgewählten Sonderdrucken unter Verwendung von Originaldaten und -druckverfahren der Bundesdruckerei wurde in 6 Teillieferungen über einen Zeitraum von Juni 1999 bis Februar 2002 (!) dem interessierten Sammler angeboten mit einem Gesamtpreis von ca. Euro 160.
Nach meiner persönlichen Erfahrung sind viele dieser Sammlungen inkomplett durch aufgelöste Bestellungen ( s. extreme Lieferzeit über fast 3 Jahre ) und durch Herausnahme von Einzelaspekten für Motiv- oder Spezialsammlungen.
Der vorliegende Rollenausschnitt mit 4x5 Marken zeigt nicht nur  die im Rastertiefdruck hergestellten  ATM –Vordrucke in Originaldruckfarben, sondern auch noch die Randstreifen für die Farb- und Mengensteuerung beim Druck von 1,8 Millionen ATM pro Rolle mit 9 Kilometern Länge. Auch die Randstreifen zur Längs- und Quersteuerung des Druckvorgangs sind in der Phil-Selection-Ausgabe linksseitig belassen.
      
                                                                                                 
Foto Bundesdruckerei Berlin mit ATM- Vordruckrolle  (Motiv Posthorn) und links oben  Bildschirmkontrolle
Bei der Weiterverarbeitung werden dann die Rollen in 5 Streifen zerlegt und für die Bestückung der Wertzeichenautomaten in Kleinrollen zu je 2000 Stück mit Gummierung und rückseitiger Zählnummer auf jeder 5.Marke versehen.
Der Vollständigkeit halber sei noch erzählt, dass es noch einen Sanssouci-Bogenteil aus einem Ministerbuch (Postminister W.Bötsch) gibt mit 55 Marken (5x11), der im Rahmen einer Benefizauktion durch das Auktionshaus Felzmann auf der NAPOSTA 2001 in Wuppertal für 15.000DM versteigert wurde.
Nachfolgend die bis dato 5 unbedruckten deutschen ATM- Markenvorlagen:

Bundesrepublik

1. Vordruck „grüne ATM“   2. Vordruck „Sanssouci“   3. Vordruck „Posthorn“   4. Vordruck „Briefkasten“

Berlin

Vordruck „Charlottenburg“

Bei näherer Betrachtung der wertbedruckten ATM ergibt sich nun überraschend  die Feststellung, wenn man die Wertstufe 5 oder 10 als Pfennig- oder Cent- Aufdruck zur Basisbeurteilung der ATM heranzieht, gibt es  bis dato 16 verschiedene Markenmöglichkeiten im Wertdruck 10 und 11  verschiedene im Wertdruck 5!
Dieser Sachverhalt ergibt sich durch die unterschiedlichen Druckwerke in den verschiedenen Automaten  und teils durch unterschiedliche Programmierungen der Gerätesoftware, aber auch durch fehlerhaftes Bestücken mit Vordruckrollen insbesondere bei Motivwechsel! Denn  mit Einführung der Automatenmarke wurden alle Druckvorgänge  mikroprozessormäßig gesteuert. Die nicht mehr zeitgemäße mechanische Automatengeneration  hatte ausgedient. Wie sich zeigen wird mit vielerlei Überraschungsmöglichkeiten der angeblich so sicheren modernen Technik.
Dies stellt sicherlich auch ein Beschaffungsproblem im  Sammelgebiet der deutschen Automatenmarke dar. Einige Varianten konnten nur am Ortsgerät besorgt werden ( Mettler-Toledo und bis dato Sielaff  Euro „breiter Aufdruck“ ) und nie bei der Versandstelle bestellt werden, andere Marken gab es nur über die Versandstellengeräte zu erhalten und hat es nie bei den Standortgeräten gegeben ( Nagler N24 die 5er Wertstufen bei Sanssouci und Posthorn-Motiv ). Dabei gab es teils extrem kurze Standortzeiten in diesen Erprobungsphasen z.B. Mettler-Toledo in Bochum Postamt 11 lief nur vom 5.6. bis 1.7.1998 insgesamt 3 Wochen, wenn der Automat überhaupt an allen Tagen funktionsfähig war!
In den folgenden Kapiteln werden die Geräte in ihrem Einsatz relativ  chronologisch nacheinander vorgestellt, dies ist sicherlich hilfreich und ergänzend zur Abhandlung nur nach Vordruck und Aufdruck z.B. im Michelkatalog. Der Automateneinsatz wird dann über die ganze Zeit verfolgt, um auch neu Interessierten ein klareres Bild des Einsatzgeschehens zu vermitteln. Durch  Illustration von Gerät, Marke und möglicher Quittung mit aufgelockertem Text hoffe ich, Überblick und Interesse zu erhalten und zu wecken.



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