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Briefannahme, Schalterbetrieb und Briefbearbeitung
Münzfreistempler Francotyp - dies und das
Dank der Aufmerksamkeit von Andreas Lehr, Dietzhölztal können nach 60 Jahren Stempelbelege des Münzfreistemplers Francotyp aus Berlin vorgestellt werden, die bis dato unerkannt geblieben sind und dazu dann auch noch ein Erklärungsversuch.
Nach den vorherigen Abhandlungen auf der Homepage zum Standort W 15 und Berlin – Neukölln 1 sind die obigen Belege in dieser Form postamtlich nicht möglich gewesen!
Der Francotyp – Münzfreistempler lief am Standort W15 vom 24.8.1954 bis zum ca. 13.1.1955 und in Neukölln vom 22.2.1955 bis zum 17.7.1955. Es gab nur diesen einen Münzfreistempler mit dem Ortsstempel Berlin W 15 und anschließend mit geändertem Klischee Berlin-Neukölln 1.
Die 13 neu aufgetauchten Stempelbelege aus ihrer Quelle in den USA und mit dem Ortsstempel Berlin – Neukölln weisen nun Tagesstempeldaten auf, die der Einsatzzeit am Postamt W 15 entsprechen und daher eigentlich nicht möglich sein können. Alle aufgetauchten Blankoabschläge sind auf gleichartigen braunen Briefumschlägen und in gut erkennbaren Farbton abgeschlagen. Erstmals sind damit auch 3stellige Wertbeträge aufgetaucht.
Erklärungsversuch:
1973 feierte die Fa. Francotyp ihr 50tes Jahresjubiläum und in dieser Hauszeitschrift findet sich auch der besagte Münzfreistempler abgebildet.
Damals hatte Francotyp wohl noch eine hauseigene Geräteausstellung, die wohl nach Fusion mit Postalia weitestgehend verschwunden bzw. entsorgt wurde.
Bis dahin war es wohl nicht nur theoretisch sondern auch wohl praktisch möglich mit dem letzten Einsatzklischee und damit Berlin – Neukölln Abschläge zu fertigen, die vermutlich auf „dringendem Sammlerwunsch“ hin entstanden. Entweder dem Sammler oder dem Mitarbeiter bei Francotyp war wohl nur noch die Einsatzzeit in der 2.Hälfte des Jahres 1954 erinnerlich. Alle Blankoabschläge wurden wohl zeitgleich gefertigt, zeigen zwar teils unterschiedliche Daten aus der Einsatzzeit am Standort W15 nicht aber aus der postamtlichen Neuköllner – Zeit! Es ist tatsächlich erstaunlich, dass diese 13 Belege bis dato nicht in der philatelistischen Literatur vorgestellt und besprochen wurden.
Weitere mögliche Informationen dazu wären sehr wünschenswert und vielleicht gibt es ja noch andere diesbezügliche Überraschungen zu entdecken.